Ankündigungen
Sommer 2024
Auch heute noch wird die öffentliche Rezeption von Wissenschaft zumeist mit einem männlichen Forscher (»dem« Experten) verbunden. »Die« Forscherin als Expertin für wissenschaftliche Themen im öffentlichen Raum zu etablieren, scheint hingegen schwierig. Diese Wahrnehmung kann durch geschlechtsspezifische Faktoren (Stereotypen, Diskriminierung usw.) beeinflusst, jedoch auch durch Zurückhaltung und Passivität von Wissenschaftlerinnen selbst (unbewusst) unterstützt werden. Die vorliegende Publikation untersucht anhand qualitativer Daten, wie Forscherinnen unterschiedlichster Disziplinen ihre eigene Rolle reflektieren, öffentlich präsentieren und auf welcher Weise sie ihre Forschungsergebnisse multiplizieren. Abschließend werden strukturelle und methodische Empfehlungen formuliert, die dabei behilflich sein können, weibliche Wissenschafts-Expertise sichtbar(er) zu machen.
Juli 2024
Keeping Peace in Troubled Times – Perspectives from Different Disciplines on War and Peace
This interdisciplinary anthology offers both theoretical reflections and empirical data on past, present and possible future war and crisis situations. In addition, against the background of the authors‘ academic and practical experience in the field of international political observation and consultancy, proposals are formulated for peacekeeping in crisis regions and with regard to extreme environments. Furthermore it addresses sensory and aesthetic perceptions of war and peace. Unlike other books on the subject, this contributed volume seeks solutions for lasting peace from various fields that could help improve quality of life for people around the world – especially in heterogeneous societies, which are often shaken by religious, ethnic or political crises.
November 2023
Die Habilitationsschrift der Extremismus-Expertin Nina Käsehage bietet eine mehrdimensionale Perspektive auf deutsche Kinder und Jugendliche, die bei jihadistischen Müttern aufwuchsen und im Zuge der Entstehung des Islamischen Staats (IS) mit diesen nach Syrien ausreisten, wo sie fortan vom IS sozialisiert wurden. Die vorliegende Arbeit liefert eine qualitative Längsschnittstudie mit den drei befragten Gruppen, in deren Zentrum die Betrachtung eines möglichen Wandels ihrer religiösen, sozialen und politischen Wertvorstellungen in drei Zeiträumen erfragt wurde: beim IS, zurückgekehrt und nach einem Jahr der ‚Wiedereingliederung‘ in die deutsche Gesellschaft. Dieser methodische Zugang eröffnet bisher noch unbekannte Innenansichten in die Entwicklungsverläufe sowohl der Mütter als auch der in der Adoleszenzphase befindlichen jungen GesprächspartnerInnen. Diese wurden vom IS – in Anlehnung an die Gefährten des islamischen Propheten Muhammad – als „Young Sahaba“ tituliert. Darüber hinaus wird der Blick auf gender-sensible Themen geschärft, indem nicht nur die Rolle der Frauen beim IS und ihre Motivlagen für die Ausreise zu einer Terrormiliz, sondern auch die gesellschaftliche Rezeption einer ‚Mutter‘ hinterfragt wird, die ihre Kinder mit auf eine Reise ins Ungewisse nimmt. Weitere Aspekte, den adäquaten gesellschaftlichen und (religions-)pädagogischen Umgang mit Rückkehrerinnen und ihren Kindern sowie deren juristische Bewertung betreffend, runden die Gesamtschau auf das bisher noch stark unterforschte Phänomen jihadistischer Mütter und ihrer Kinder ab. Das Aufwachsen in jihadistischen Familien, der familiäre Anschluss an den IS und schließlich die Re-Integration dieser (jungen) JihadistInnen in Deutschland, werden insbesondere auch vor dem Hintergrund der Kindeswohlgefährdung und möglicher Schutzmaßnahmen für Kinder ideologisierter Eltern betrachtet.
- Frauen im Dschihad – Salafismus als transnationale Bewegung
https://zuklampen.de/buecher/sachbuch/politik/bk/958-frauen-im-dschihad.html
Während die Motivlagen männlicher Dschihadisten häufig Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen sind, wurden die Beweggründe von Frauen im Dschihad in der Forschung bisher vernachlässigt. Diese Forschungslücke soll durch die vorliegende Arbeit geschlossen werden. Auf der Basis einer Querschnittstudie mit 60 Mädchen und jungen Frauen aus dem salafistisch-dschihadistischen Milieu, die in Deutschland sowie in acht weiteren europäischen Ländern erhoben wurde, werden die individuellen, religiösen und gesellschaftspolitischen Ursachen für das weibliche Engagement in dschihadistischen Gruppen analysiert. Dabei wird insbesondere die spezifische Vorgehensweise der weiblichen Protagonistinnen, die in den transnationalen salafistischen Netzwerken Schlüsselrollen bekleiden, religionswissenschaftlich untersucht, um die wachsende Bedeutung der Dschihadistinnen innerhalb der europäischen Dschihadisten-Szene zu verdeutlichen.
März 2021
Religious Fundamentalism in the Age of Pandemic
- The multidisciplinary anthology Religious Fundamentalism in the Age of Pandemic provides deep insights concerning the current impact of Covid-19 on various religious groups and believers around the world. Based on contributions of well-known scholars in the field of Religious Fundamentalism, the contributors offer about a window into the origins of religious fundamentalism and the development of these movements as well as the creation of the category itself. Further recommendations regarding specific (fundamentalist) religious groups and actors and their possible development within Buddhism, Christianity, Islam and Judaism round up the discussion about the rise of Religious Fundamentalism in the Age of Pandemic.
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5485-1/religious-fundamentalism-in-the-age-of-pandemic/
Rezensionen:
Terrorism and Political Violence, Volume 33, 2021, issue 5: Review by Prof. János Besenyo, Óbuda University: ‚Religious Fundamentalism in the Age of Pandemic by Nina Käsehage‘: https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/09546553.2021.1939534
November 2020
Prevention of Violent Extremism in Western Muslim Diasporas
- At the present time, various forms of violent extremism in the left- and right-wing as well as in the jihadist milieus seem to increase all over the world. This development produces a lot of concerns within Western societies and is often fueled by populist actors in terms of their own purposes. The present book seeks to clarify the real situations and possible threats that are currently occurring with regard to the three considered violent extremist movements in Belgium, Canada, Denmark, France, Germany, Great Britain, The Netherlands and the United States of America (USA).
https://www.lit-verlag.de/isbn/978-3-643-91358-6?c=6751
April 2020
‚Militant Islam‘ vs. ‚Islamic Militancy‘? Religion, Violence, Category Formation and Applied Research. Contested Fields in the Discourses of Scholarship (hrsg. mit Prof. Dr. Klaus Hock)
- Dieser interdisziplinäre Sammelband enthält Beiträge von namhaften Historikern, bspw. Prof. Alex P. Schmid, Islamwissenschaftler*innen, z.B. Prof. Reinhard Schulze und Religionswissenschaftler*innen, Prof. Hans G. Kipppenberg. Neben einer theoriegeleiteten Diskussion der Termini Salafismus und Radikaler Islam im Kontext von Kategorienbildung, umfasst er auch religionssoziologische Beiträge ‚aus dem Feld‘, die tiefe Einblicke in die Innenperspektive von Frauen in radikal-islamischen Bewegungen ermöglicht.
https://www.lit-verlag.de/publikationen/theologie/73573/militant-islam-vs.-islamic-militancy
Rezensionen:
Perspectives on Terrorism (PoT), Vol. 14, no. 3, June 2020, Rezension von Prof. Ahmet S. Yayla, DeSales University for Homeland Security: „Book Review: Klaus Hock & Nina Käsehage. ‚Militant‘ Islam vs. ‚Islamic Militancy‘? Religion, Violence, Category Formation and Applied Research. Contested Fields in the Discourses of Scholarship::
https://www.jstor.org/stable/26918324?seq=1#metadata_info_tab_contents
März/April 2019
Salafismus in Deutschland – Entstehung und Transformation einer radikal-islamischen Bewegung
- Diese Monographie befasst sich mit der historischen Entstehungsgeschichte des Salafismus in Deutschland bis zu den jüngsten Prediger-Generationen. Neben der religionsgeschichtlichen Betrachtung des deutschen Salafismus enthät der inkludierte Ausblick auch die Diskussion einer dem Salafismus in Deutschland zahlenmäßig überlegeneren islamischen Organisation, der DITIB, und ihrer möglichen Entwicklung.
Geleitwort: Prof. Dr. Dr. Peter Antes
http://www.lit-verlag.de/isbn/3-643-14304-4
Frühjahr 2018
- Publikation meiner Dissertation Die gegenwärtige salafistische Szene in Deutschland – Prediger und Anhänger, der ersten deutschen Grundlagenforschung über die gegenwärtige salafistische Szene in Deutschland, für die ich insgesamt 105 Interviews mit namhaften salafistischen Predigern sowie Akteur*innen führte. Sie gibt aufschlussreiche Inneneinsichten über die Motivlagen der salafistischen ProtagonistInnen und enthält zahlreiche Präventionsempfehlungen, die bereits von etlichen behördlichen und nicht-behördlichen Institutionen im In- und Ausland adaptiert wurden.
- Die gegenwärtige salafistische Szene in Deutschland – Prediger und Anhänger (LIT-Verlag)
- Die gegenwärtige salafistische Szene in Deutschland – Prediger und Anhänger (Amazon)
Rezensionen zur Dissertation Die gegenwärtige salafistische Szene in Deutschland – Prediger und Anhänger:
- REMID (Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst), Rezension von Christoph Wagenseil: „Salafismus in Deutschland: Gefährliche Wissenschaft? Rezension zum Werk Nina Käsehages“ vom 29.09.2018: https://www.remid.de/blog/2018/09/salafismus-in-deutschland-gefaehrliche-wissenschaft-rezension-zum-werk-nina-kaesehages/
- Perspectives on Terrorism (PoT), Vol. XXII, issue 5, October 2018, Rezension von Prof. Alex P. Schmid, Editor-in-Chief PoT: „Book Review: Nina Käsehage. Die gegenwärtige Salafistische Szene in Deutschland. Prediger und Anhänger“: https://www.universiteitleiden.nl/perspectives-on-terrorism/archives/2018#volume-xii-issue-5
Frühjahr 2017
- Publikation meiner qualitativen Religionsforschung mit tschetschenischen Frauen, die nicht nur deren Herkunft und Zielsetzungen, sondern auch ihre (religiösen) Motivlagen sowie mögliche Einflussnahme auf andere junge Frauen mit einem Interesse am militanten Dschihad beleuchtet.
Dschihad als Ausweg – Warum tschetschenische Frauen in den Krieg ziehen und deutsche Kämpferinnen ihnen folgen:
Frühjahr 2016
- Publikation meiner qualitativen Studie zur Konversion zum Islam innerhalb Deutschlands – Unter besonderer Berücksichtigung verfassungsrechtlicher Fragen, die auf einem Sample von insgesamt 38 Interviews mit deutschen KonvertitInnen, darunter namhafte deutsche salafistische Prediger, basiert und die Grundlage zu meiner gegenwärtigen Salafismus-Forschung darstelllt: